Die Bürgerinitaitive »Schoeler-Schlößchen« traf sich am 10. Januar 2016 mit der Bezirksstadträtin Dagmar König (CDU) auf Einladung der Grünen Bezirksgruppe MOMO. 16 Personen (zwischenzeitlich mehr) fanden sich um 13:00 Uhr in der „Heidelbeere“ am Heidelberger Platz ein, sieben von der BI Schoeler-Schlösschen, jedoch leider niemand von anderen, vermeintlich auch interessierten lokalen Gemeinschaften. Nach einleitenden Worten durch Matthias Reich, dem Sprecher der Momos, trug Frau König ihre Vorstellungen zum Schoeler-Schlösschen vor. Wer jetzt auf Vorschläge für den Ablauf der Werkstattgespräche hoffte oder auf neue Ideen zu „Plan B“, wurde enttäuscht. Frau König wiederholte ihre bekannten Positionen von „Plan A“ und stellte wieder einmal einen konstruktiven Dialog mit der Initiative in Aussicht. Sie wiederholte ihre Position, dass sie keine Selbstverwaltung eines Soziokulturellen Zentrums im Schoesch wünscht und begründete das u.a. mit dem historischen Gebäude?
Anschließend erläuterte Rainer Wittek, Sprecher der BI, die Architektenpläne und den untrennbaren Zusammenhang von Selbstverwaltung und Soziokultur als Alternative zu städtisch verwalteten Kultureinrichtungen. Im Laufe der Diskussion wurde klar, dass die MOMO-Grünen mit den Vorstellungen von Frau König übereinstimmen und eine Selbstverwaltung von Bürgern verhindern wollen, jedoch ohne dies mit irgend einer kulturpolitischen Position zu begründen.
Das führte bei den Unterstützern der BI zu ungläubigem Kopfschütteln. Die Grünen gegen Selbstverwaltung – wie die CDU?
Rainer Wittek hob hervor, dass Soziokulturelle Zentren seit über 40 Jahren interkulturelle Programme anbieten und für die riesige Aufgabe, die Flüchtlinge in unsere Gesellschaft zu integrieren, mehr selbstverwaltete Soziokulturelle Zentren benötigt werden, damit die Integration gelingt. Auch diese Argumente schienen für die Grünen keine Relevanz zu haben. Obwohl doch die selbstverwalteten, zivilgesellschaftlichen Initiativen bisher das Chaos bei der Flüchtlingsaufnahme verhindert haben!
Aber die Grünen wollten lieber über die Verantwortung von kommunalen Vertretungsorganen reden, die die Konzeptentwicklung in der Hand behalten sollten, über die Gastronomie, über Dienstleistungen, über ehrenamtliche Gartenarbeit, über vorzeitige Eröffnung eines Cafes und Pleiten in der freien Kulturszene und dass sie das Thema, wie Frau König, aus dem Wahlkampf heraushalten wollen!
Fazit: Wenn die Grünen weiter nicht bereit sind, eine kulturpolitische Position zu formulieren und sich nicht mit der kulturellen und gesellschaftlichen Wirkung von selbstverwalteter Soziokultur auseinandersetzen, wird eine Annäherung der Parteien schwer werden.
Zum Ende der Veranstaltung kündigt Frau König weitere Treffen für März 2016 an.
Erfreulich, denn die sog. „Werkstattgespräche“ waren ursprünglich erst für den Monat April angekündigt. Äußerst bedauerlich jedoch dadurch, dass nun wieder erst einmal mindestens sieben Wochen „dialogfrei“ verstreichen müssen.
Nach Beendigung der Gespräche gegen 15:00 Uhr betonten alle Beteiligten, weiterhin im Gespräch zu bleiben getreu dem Motto:
Viel interessanter als ein Haufen Gleichgesinnter ist doch eine Gemeinschaft von Ungleichgesinnten.
Rainer Wittek
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